Kreisvorsitzender Alexander Müller begrüßte zu der Diskussion am 17.12. im Glonner Café Marktblick über deutsch-russische Beziehungen eine beachtliche Anzahl von Zuhörern, auch von außerhalb des Landkreises, so u.a. den früheren Bundestagsabgeordneten Hildebrecht Braun..
Der Referent Rainer Haunreiter, selbst in Russland tätig, stellte In seinem Einführungsbericht an den Anfang seiner Ausführungen den Gedanken: „Russland sollte uns viel mehr beschäftigen als es das allgemein tut.“
Wichtig sei es zunächst, die Menschen in der russischen Föderation auch aus schmerzhaften Erfahrungen in der Geschichte zu verstehen. Nicht zuletzt der verlustreiche Krieg mit Nazi-Deutschland und der Zerfall der Sowjetunion hätten dafür gesorgt, dass die Menschen in Russland vor allem Beständigkeit der Politik mit einer starken Führung wollten. So stünden starke Machthaber wie Putin, Stalin und Lenin in der Beliebtheit weit oben.
Der Referent sagt weiter: „Wir werden mit Rußland nicht klar kommen, wenn wir nicht verstärkt versuchen die nationale Identität zu verstehen.“ Zum nationalen russischen Interesse zählten vor allem innere und äußere Sicherheit ebenso wie der Respekt anderer Staaten gegenüber Russland.
Man müsse feststellen, dass Russland seine äußere Sicherheit durch die Osterweiterung der NATO und schon durch die militärische Unterstützung der osteuropäischen Staaten auch durch Deutschland bedroht sehe. Auch deshalb unterstütze das Volk eine Politik der Stärke nach außen wie die Annektion der Krim.
Wirtschaftlich sehen die Bürger die westlichen Sanktionen nicht als Bedrohung ihres täglichen Lebens, viel eher Bürokratie, Korruption und das Fehlen der Rechtsstaatlichkeit.
Wie gehen wir mit diesem Land um? Wie können wir es schaffen, nicht gegen Russland Politik zu machen, wenn eine Politik mit Russland entsprechend unseren Idealen und Vorstellungen nicht möglich ist. Dies war das zentrale Thema in der anschließenden Diskussion, gerade angesichts des russischen Eingreifens in der Ukraine und in Syrien: Wo hat Putin seine rote Linie und wo setzen wir als Europäer unsere rote Linie? In diesem Zusammenhang wurde die Notwendigkeit eines geeinten wehrhaften Europas betont.