Günstiger Wohnraum ist Gemeindesache – aber:„Schuster –bleib`bei deinen Leisten“!
Aus dem Projektmanagement kennen wir solche schönen Begriffe wie „Lessons learned“-ein Projekt wird nach Abschluss analysiert, um ausFehlern zu lernen. Schon während der Projektphase sindFinanz-, Kosten-und vor allem auch Risikoanalysenfeste Bestandteile der täglichen Projektarbeit bei entsprechenden Firmen und Abteilungen.So auch bei Bauunternehmen, denn sie müssen schließlich wirtschaftlich arbeiten. Aber sind solche Werkzeuge und entsprechende Fachleute auch Teil der Projekte, die unsere Gemeinde durchführt–soll und kannunsere Gemeindesolche Projekte„stemmen“?Leider nicht –so FDP Gemeinderat Klaus Willenberg. Bestes Beispiel ist derUmbau des alten Rathauses (gebaut 1918) in Parsorf. Hier wurde 2018 (gegen die Stimmen der FDP) entschieden, dieses in Eigenverantwortung mit großem Aufwandund Kompromissen zu einem Wohnhaus umzubauen. Veranschlagt wurdenbei Projektstart 2020 Kosten in Höhe von € 2,2 Mio.bei einem Förderanteil der Regierung von Oberbayern i.H.v. von € 0,95Mio. Inzwischen sind die Kosten auf € 2,8Mio gestiegen (+30%) und werden es, aufgrund der aktuellen Baupreissteigerungen weiter tun. Das entspricht einem Quadratmeterpreis von € 5.700 (geplant € 4.500). Kosten, die der steuerfinanzierte Haushalt der Gemeinde Vaterstetten nicht hergibt (auch durch die zusätzliche Kostenbelastung durch die Greensill Insolvenz) und die nun durch eine Erhöhung der Schulden oder durch Einsparung in anderen Bereichen (Schulen etc.) ausgeglichen werden müssen. Die FDP-Fraktion im Gemeinderat Vaterstetten hat daher den Antrag in die Gemeinderatssitzung vom 22.07.2021 eingebracht, Alternativen zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum zu diskutieren umin Zukunft Vorgänge und Projekte für die Schaffung von Wohnräumen bzgl. Budget und Prozess zu optimieren.Dazu Klaus Willenberg: „Es existieren vielfältige Alternativen zu der bisherigen Vorgehensweise,den Planungs-und Realisierungsprozess in gemeindlicher Verantwortung durchzuführen.“Diese finden sich auch im Beschlusspapier der Fraktion der FDP im deutschen Bundestag vom 03.05.2021 „Wohnungsbau fördern statt deckeln“ unter der Leitung von Daniel Föst.„Kommunale Wohnungsbauunternehmen und Genossenschaften haben jahrelange Erfahrung imBaubereich und können Neu-und Umbauprojekte professionell managen. So können wirdas Risiko für die Gemeinde extrem reduzieren und trotzdem dafür sorgen, dass bezahlbarer Wohnraum geschaffen wird, der auch energietechnisch dem neuesten Stand entspricht“so Marco Peine, Pressesprecher der FDP Vaterstetten. „Die Gemeinde hat vielfältige Aufgaben –die eigenständige Sanierung oder das komplette Eigenmanagement von Bauprojekten gehört eigentlich nicht dazu“ so der Pressesprecher. „Wir hoffen, dass wir mit unserem Antrag am 22.7. im Gemeinderat im Sinne unserer Bürger zu einer Übereinstimmung in diesem Punkt kommen“, so Willenberg.