Rückblick: Liberale Salons zur EU

Rückblick: Liberale Salons zur EU

Im Vorfeld der Wahlen zum europäischen Parlament veranstalteten die Ortsverbände Ebersberg und Grafing drei liberale Salons zur EU. Die drei Veranstaltungen waren geprägt durch angeregte, spannende Diskussionen zu Grundsatzfragen.

Über den Verlauf der Diskussion am ersten Abend zur Frage „Sichert die EU den Frieden?“ berichteten wir bereits ausführlicher. Kurz zusammengefasst war das Ergebnis der damaligen Diskussion, dass die EU den Frieden unter den Mitgliedsstaaten sichert, dass wir heute aber mehr von der EU erwarten, als die Friedensicherung alleine.

Dieses Mehr kann die EU jedoch nur in unserem Sinne leisten, ist sie demokratisch. Daher analysierten wir im zweiten Salon Schwächen der EU bzgl. der Demokratie:

  1. In seinen Entscheidungen stieß der europäische Gerichtshof auf ein Problem: Staaten setzen die Richtlinien der EU auf verschiedene Weise um. Eine einheitliche Umsetzung der EU Richtlinien kann nur erreicht werden, hat EU Recht Vorrang vor dem Recht der einzelnen Staaten. Dies erklärte der europäische Gerichtshof in einem seiner Urteile. Damit wurden wie EU Verträge zu einer quasi Verfassung. Anders als Verfassungen enthalten die Verträge aber viel mehr spezifische Inhalte und nicht nur Die EU Verträge haben hunderte Seiten, das Grundgesetz hat 50. Auf diese Weise ersetzen die EU Verträge nationale Verfassungen, obwohl sie bei ihrer Formulierung nicht dafür gedacht waren, die Aufgabe einer Verfassung zu erfüllen.

 

  1. Das europäische Parlament stellt nicht die Regierung der EU, da die EU keine Regierung hat. Damit kann sich in dem europäischen Parlament aber auch keine Opposition bilden. Damit fehlt den Debatten die Klarheit der Trennung regierende Parteien versus Opposition. Des Weiteren sind die Mitglieder der Parteien im europäischen Parlament die nationalen Parteien. Damit besteht im europäischen Parlament eine Parteienstruktur, welche außerhalb des Parlaments so nicht auftritt.

 

  1. Das EU Parlament wird von allen EU Bürgern direkt gewählt. Jedoch gelten die Stimmen der Bürger verschiedener Staaten verschieden viel. Eine deutsche Stimme ist viel weniger wert als die Stimme eines Luxemburgers zum Beispiel. Damit wird der elementare demokratische Grundsatz der Gleichheit missachtet.

Es stellte sich im Laufe der Diskussion heraus, dass diese Schwächen der EU behoben werden können, indem man die Institutionen derselben ausbaut und auf deren stärkere Legitimation seitens des europäischen Volkes achtet. Das europäische Parlament sollte in gleichen Wahlen nach einem europaweiten Wahlkampf gewählt werden. Statt der Kommission braucht die EU eine Regierung, die vom europäischen Parlament gewählt wird und welche Teil des Parlaments ist. Hierfür braucht eine europäische Öffentlichkeit für die Meinungsbildung der Europäer. Zudem sollten die EU Verträge durch eine Verfassung ersetzt werden.

Durch all diese Reformen würde die EU einem Bundesstaat immer ähnlicher. Daher diskutierten wir am dritten und letzten Abend die Unterschiede zwischen einem Bundesstaat und einem Staatenbund. Während in einem Staatenbund die einzelnen Staaten souverän und unabhängig sind, ist in einem Bundesstaat der Bund souverän. Die EU ist heute weder ein reiner Staatenbund noch ein Bundesstaat. Durch die oben genannten Reformen würde nicht die EU alleine souverän, sondern die Aufgaben würden aufgeteilt, sodass für bestimmte Themen die Staaten und für andere die EU das letzte Wort hat.

Auch kann eine solche EU Maßnahmen ergreifen, dass Mitgliedsstaaten die Regeln einhalten. Dies wurde vor allem von zwei ungarischen Gästen des Salons für sehr wichtig erachtet. Denn nur so kann die Demokratie und damit die Grundrechte der Bürger Europas in allen Mitgliedsstaaten der EU sichergestellt werden.

Zugleich sorgt eine Vertiefung der EU Richtung Bundesstaat zu einem wachsenden demokratischen Einfluss der Bürger auf die Politik der EU. Nur so kann die EU im Sinne der Bürger den Bürgern Europas dienen. Wichtig ist hierbei, dass im Sinne der Subsidiarität die EU nur die Aufgaben wahrnimmt, welche nicht von den einzelnen Mitgliedsstaaten entschieden werden können. Damit die Subsidiarität funktioniert, muss auf demokratischem Wege entschieden werden, wer welche Kompetenzen erhält.

Wir bedanken uns nochmal ganz herzlich für die Teilnahme an unseren Salons und die spannenden und aufschlussreichen Diskussionen!

 

Liberaler Salon: Sichert die EU den Frieden?

Liberaler Salon: Sichert die EU den Frieden?

Am 25. April veranstaltete die FDP Ortsverbände Ebersberg und Grafing den ersten liberalen Salon zur EU aus einer Reihe von drei Salons. Thema des Abends war die Frage, ob die EU den Frieden sichert.

Zunächst arbeitete der Moderator Benjamin Händel in einem kurzen Einstiegsvortrag, die theoretischen Grundlagen dieses Vorhabens heraus. Der Philosoph Immanuel Kant entwickelt in seinem Aufsatz „Zum ewigen Frieden“ das Konzept der Verrechtlichung des zwischenstaatlichen Raumes: Dadurch gibt es Regeln und Prozesse, die das Miteinander der Staaten regeln. Diese füllen das sonst bestehende Vakuum zwischen den Staaten aus, welches Raum für Kriege bietet, bei denen das Recht des Stärkeren entscheidet. Ähnliches finde man bei Jean Monnet, der davon ausging, dass die Völker eigentlich alle ein gemeinsames Interesse haben, welches sie nur nicht erkennen, weil sie keinen Ort zum Austausch haben. Zwischenstaatliche Institutionen, wie die der EU, schaffen einen Ort zum Austausch der Völker. Damit entsteht unter den Völkern ein Verständnis, dass die Völker durch Zusammenarbeit am ehesten profitieren.

Die Lebenserfahrungen vor allem der älteren Besucher der Veranstaltungen testete diese Hypothese, da die Erinnerungen wach waren, wie irrational die Menschen in die vergangenen Kriege geschlittert sind. Dies kontrastierte stark mit dem Optimismus der jüngeren Diskutanten, welche nie einen Krieg erfahren hatten. Sie waren voll des Fortschrittoptimismus, ja gingen soweit, die Abwesenheit von einem Krieg mit Waffen als Selbstverständlichkeit anzusehen. Während also die Älteren die Leistung der EU, für Frieden zu sorgen, sahen und schätzten, sahen die Jüngeren sie zum Teil noch, maßen dieser „Selbstverständlichkeit“ aber geringen Wert bei.

Ein Blick in die EU Verträge zeigte, dass in diesen steht, dass es Ziel der europäischen Union ist, den Frieden unter den Völkern, welche zur Union gehören, zu fördern. Eine spannende Auseinandersetzung entwickelte sich direkt zu dieser Formulierung – bei vielen Teilnehmern gab es den Eindruck, dass die EU auch den Frieden außerhalb der EU sichern sollte, was sie aber aufgrund ihrer Struktur nicht leisten kann.

Anschließend wurde die Leistung der EU in der Etablierung von Frieden hinterfragt, da Wirtschaftskriege häufiger würden. Hierbei wurde bezweifelt, ob die EU diese wirklich verhindert oder Instrumente zur Austragung derselben bereitstellt. Und erneut kam hier die Frage auf, ob ein Wirtschaftskrieg überhaupt Krieg genannt werden dürfe, sind die Opfer und das Leid doch nie vergleichbar mit denen, die ein Krieg mit Waffen verursacht.

So strebte die Diskussion dem Konsens zu, dass es Applaus verdiene, dass die Menschen heute in einer EU leben, in der die Wahrscheinlichkeit extrem gering ist, dass der Staat die Bürger bittet, ihr Leben für seine Ziele zu geben. Allerdings wurde zum Abschluss eines spannenden Abends deutlich, dass die Erwartungen an die EU deutlich über die Friedensicherung hinausgehen.

Diese weitergehenden Erwartungen an die EU setzen voraus, dass die EU sich auf demokratischem Wege gestalten lässt. Daher ist das Thema des nächsten liberalen Salons am 9. Mai um 20 Uhr: „Mehr Demokratie wagen!“ Dieser nächste Salon findet im Il Ristorante, Marktplatz 2, Grafing statt. Am 23. Mai gibt es den letzten Salon der Reihe zur Frage „Staatenbund oder Bundesstaat?“. Dieser findet im Restaurant Zur alten Post, Marienplatz 8, Ebersberg auch um 20 Uhr statt. Die FDP freut sich auf viele interessierte Gäste!

Liberale Salons zur EU

Die Ortsverbände Ebersberg und Grafing laden alle Interessierten herzlich zu drei liberalen Salons zur EU ein!

An diesen Abenden wird es zunächst eine kurze Einführung geben, wobei auch Beispiele aus der Geschichte vorgestellt werden, und anschließend eine von Benjamin Händel moderierte Diskussion zu konkreten Fragestellungen.

Themen, Zeiten und Orten entnehmen Sie bitte unserem Plakat:

Ehrung von Herbert Diekmann zum 80. Geburtstag

Der Ortsverband Grafing hat bei seinem jüngsten Mitgliedertreffen sein langjähriges Mitglied und Kassenwart Herbert Diekmann anlässlich seines 80. Geburtstags geehrt.

„Herbert Diekmann ist ein liberales Urgestein in Grafing“ so der Vorsitzende Bernhard Gar. Er hat viele Jahre unermüdlich Einsatz gezeigt und gerade auch die Arbeit im Vorstand aktiv mitgestaltet. Als Zeichen der Verbundenheit überreichte ihm der stellvertretende Ortsvorsitzende Claus Eimer eine Präsent und eine Glückwunschkarte, die von allen Mitgliedern unterzeichnet war.

Herbert, wir danken Dir und wünschen uns noch viele gemeinsame Jahre aktiver Parteiarbeit mit Dir!

Erfolgreiche Veranstaltung „E-Mobilität“ in Grafing mit fast 50 Gästen

Erfolgreiche Veranstaltung „E-Mobilität“ in Grafing mit fast 50 Gästen

Am vergangenen Mittwoch 28.11.2018 lud die FDP Grafing zu einer Informationsveranstaltung zum Thema E-Mobilität“ ein und fast 50 Besucher folgten der Einladung.

Mit kompetenten Fachexperten auf dem Podium wurde daraus ein kurzweiliger Abend mit einer engagierten Diskussion zwischen Besuchern und Experten moderiert vom stellvertretenden Ortsvorsitzenden Claus Eimer:

Für den lokalen Elektrizitätsversorger erläuterte Simon Rothmoser die Herausforderungen in Grafing eine umfangreiche Ladeinfrastruktur bereitzustellen: „ein teures Hobby“ wie er sagt, denn der Aufbau der öffentlichen Ladesäulen muss vom Versorger alleine finanziert werden, ist aber über den Strompreis der Nutzer alleine nicht zu decken. Dabei macht er die nachvollziehbare Forderung an die Politik auf, dass Ladeinfrastruktur zukünftig als Netzelement anerkannt wird, damit dies auch über die Netzentgelte mitfinanziert werden kann.

Die ganz praktische Sicht vertrat am Podium Angela Imhoff, Unternehmerin aus Grafing, die schon lange ein Tesla E-Auto fährt und nur davon schwärmen kann. „Ich lade einfach jede Nacht meinen Wagen in der Garage an einer Schukosteckdose. Und ich bin noch nie mangels Strom liegengeblieben, was viele oft befürchten.“

Die kommunale Seite vertraten Tim Grebner, Wirtschaftsförderer der Stadt, und Felix Wiesenberger von der Energieagentur des Landkreises. Grafing kann sich mit 8 öffentlichen Ladesäulen schon glücklich schätzen weit über dem Landkreisdurchschnitt zu sein. Die Frage des Moderators, ob man sich in Grafing auch andere Vorteile für E-Autos vorstellen kann, wie zum Beispiel kostenfreies Parken auf den öffentlichen Innenstadtparkplätzen, blieb leider unbeantwortet.

Matthias Groher vom Bundesverband eMobilität betonte wie schnell das Thema – im wahrsten Sinne des Wortes – in Fahrt kommt. So werden schon nächstes Jahr auch zahlreiche deutsche Automobilbauer attraktive Modelle am Start haben und Marken wie Tesla oder Nissan nicht mehr weitgehend alleine das Feld überlassen. Er mahnte insbesondere auch alle Gäste nicht in Bedenkenträgertum zu verfallen: am Beispiel Mobilfunk machte er deutlich, dass vor 20-30 Jahren auch die öffentliche Diskussion überwiegend von „überflüssig“ bis „unnötig“ reichte, man heute aber wohl kaum noch darauf verzichten könnte. Innovation heißt also auch etwas zu wagen und Neuem eine Chance zu geben.

Andreas Schlöffel, vom gleichnamigen Autohaus in Kirchseeon vertrat am Podium den zur Zeit größten Hersteller von E-Fahrzeugen NISSAN: „Fahren Sie einfach mal ein E-Auto Probe und sie werden sehen, was für ein ruhiges und entspanntes Fahren das ist“ machte allen nochmal deutlich, dass es nicht nur um Technik geht.

Fazit des Abends: Elektromobilität ist im Markt angekommen und wird in vielen Fällen die richtige Antwort auf die Weiterentwicklung der Mobilitätsanforderungen unserer Gesellschaft sein, gerade auch unter ökologischen Aspekten, es ist aber auch nicht das alleinige Allheilmittel. Es wird umso mehr eine sinnvolles nebeneinander von Technologien geben, vom Verbrennungsmotor bis hin zu Fahrzeugen mit Wasserstoff-Brennstoffzelle.

 

FDP Grafing aktiv im Landtagswahlkampf

FDP Grafing aktiv im Landtagswahlkampf

Es kommt einfach auf jede Stimme an, daher sind die Mitglieder der FDP Grafing jetzt jeden Samstag vor der Landtagswahl am Marktplatz in Grafing zum Gespräch mit Bürgern präsent. Auch unsere regionalen Kandidaten sind immer wieder mit vor Ort, so waren am 21. und 28.9. unser Direktkandidat Alexander Müller und unser Listenkandidat Vaclav (Wenzel) Cerveny. Und am 28.9. war auch unsere Direktkandidatin für den Bezirkstag Oberbayern, Susanne Markmiller mit am Stand dabei.