In den Sommerferien wurde in Pöring vor der Grundschule die eigentlich sehr bewährte „Verkehrsberuhigte Zone“ (Spielstraße) in der Kreuzstraße beseitigt und mit viel Umbauaufwand (wohl mit Kosten im sechsstelligen Bereich) in eine ganz normale Straße mit Tempo 30 umgewandelt. So manche Eltern waren darüber nach den Ferien sehr irritiert – auch unser Zornedinger FDP-Mitglied Melanie Schaffenroth. Als besorgte Mutter und Elternklassensprecherin von einer der Pöringer Schulklasse ist sie sehr sauer auf diese Situation (siehe hier https://www.facebook.com/melanie.schaffenroth/posts/2981955718544363 ).
Jetzt ist es vorbei mit dem Vorrecht der Fußgänger und Kinder auf dieser Straße, die an der schmalsten Stelle des abgesenkten Gewegbereichs zur Baldhamer Straße hin immerhin mehr als 10 Meter breit ist. Als Begründung ist beispielsweise nachzulesen, dass der verkehrsberuhigte Bereich vor der Schule gar nicht zulässig war, weil das eine Durchgangsstraße mit vielen Autos sei. Auch der Baum am Ende zur Baldhamer Straße war wohl unzulässig. Und mit dem haltenden Schulbus soll es wohl laut dem Rathaus ebenfalls Probleme gegeben haben.
Die Kreuzstraße ist allerdings eine Straße, die lediglich die Zornedinger Ortsteile Pöring und Ingelsberg miteinander verbinden soll und damit eigentlich kaum Verkehr haben sollte. Je besser sie ausgebaut ist, je mehr wird sie auch von den Anwohnern des südlichen Bereichs der Anzinger Straße (inklusive Freybergsiedlung und Bahnhof) als Schleichweg oder bequemere Alternative in Richtung Anzing und München genutzt. Genau deshalb wollte der Zornedinger Gemeinderat auch vor einigen Jahren, dass diese Straße ein „Verkehrsberuhigter Bereich“ wird. Vielleicht wäre es besser gewesen, damals die Straße ganz zu sperren und mit einem per Funk von Feuerwehr, Polizei, Schulbusfahrern und anliegenden Landwirten bedienbaren elektrisch versenkbaren Poller zu versehen. Dann wäre sie nämlich keine Durchgangsstraße mit zu vielen passierenden Autos pro Tag gewesen und hätte damit dann auch eine Spielstraße bleiben können.
Jetzt wurde die Straße in den Ferien im Auftrag der Gemeinde Zorneding aufwendig umgebaut und ein paar Gehwege wurden verbreitert – allerdings ist der Gehweg in Richtung Ingelsberg zum Teil auch nur ca. einen Meter breit. Dieser Umbau wurde auch leider weder im Gemeinderat diskutiert noch dort beschlossen. Im hier verlinkten Beitrag der Ebersberger Zeitung heißt es zwar, dass laut Bürgermeister Piet Mayr die Fraktionssprecher informiert wurden, allerdings ist dies meiner Auffassung nach nur in sehr eingeschränktem Umfang erfolgt, der nicht vermuten ließ, dass der Umbau bereits jetzt in den vergangenen Sommerferien durchgeführt wird/wurde.
Ich empfinde das Ergebnis dieser Umbauarbeiten als sehr unglücklich, denn beispielsweise einen Zebrastreifen darf man an dieser Stelle wohl nicht realisieren. Den Eltern wurde aber anscheinend angeboten, dort einen zusätzlichen Lotsenübergang zu realisieren, wenn es genügend Lotsen gibt. Diese gnädigen Vorschlag den Pöringer Eltern gegenüber möchte ich jetzt nicht weiter kommentieren, weil ich mich sonst noch mehr ärgere.
Peter Pernsteiner
Anmerkung vom 20.9.2019:
Inzwischen ist leider wegen den bereits provisorisch angebrachten Zusatzschildern offensichtlich, dass der Bereich vor der Schule nur Montags bis Freitags von 7 bis 16 Uhr auf Tempo 30 begrenzt ist – in den sonstigen Zeit darf nun wohl mit 50 gerast werden. Das ist ein echtes Trauerspiel die vielen Jahre, die jetzt die Kreuzstraße ein verkehrsberuhigter Bereich war, ist nie etwas passiert, aber man drängte darauf, dass das so nicht sein darf. Ich hoffe wirklich sehr, dass nun auf dieser vom Gemeinderat nicht beschlossenen neuen Rennstrecke auch weiterhin nichts passiert!
Peter Pernsteiner